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Rassenbeschränkungen: Keine Obsidianer, keine Trolle

 

Der Dieb sieht alles und hört alles. Er ist der Schatten in der Nacht und die flinke Hand in der Menschenmenge. Ach ja mit diebisch wie eine Elster, meint man in Earthdawn einen Windlings Dieb ;). Schlösser öffnen, Taschendiebstahl, heimlich durch die Straßen schleichen und alles was dazu gehört, ja hin bis zum Überraschenden Angriff von hinten, all das und noch viel mehr ist der Dieb.

 

Hauptattribute: Geschicklichkeit und Wahrnehmung

 

Der Weg des Diebes

T'ana Re'var mustert das Gör eindringlich und mit erbostem Blick. "WAS willst du?" knurrt sie. Doch der Junge, der ihr gegenüber an einer Wand lehnt dreht die Flöte geschickt durch seine Finger und grinst verschmitzt. "Im Grunde nicht viel", grinst er frech, "Ich beobachte dich schon eine Weile und hab gesehen was du drauf hast. Erzähl mir doch mal, warum tust du das?" Bei den letzten Worten guckt er mit einem Auge zugekniffen ins obere Ende der Flöte als wäre sie ein Fernrohr.
T'ana lässt sich allerdings nicht beirren "Tu ich was?" fragt sie zuckersüß.
"Das weisst du ziemlich genau und wir sind hier doch unter uns. Ausserdem denke ich, dass du das hier wiederhaben willst" Er balanciert die Flöte gekonnt auf der Fingerspitze.
T'ana's Augen verengen sich zu zwei schmalen Schlitzen als sie diesen Satz so verstanden hat wie er wohl auch gemeint war… das war Erpressung! Sie schnaubte und antwortete ihm: "Ich weiß es nicht. Also rück schon raus. Was willst du von mir?"
Doch der Junge blieb gelassen. Er war fast ein wenig amüsiert über T'ana’s leichtes Aufbrausen. "Kein Grund gleich aufbrausend zu werden. Ich würde nur gerne erfahren, was dich dazu veranlasst hat diesen Weg einzuschlagen."
Sie stockte erst und war sichtlich erstaunt, doch dann weiteten sich ihre Augen wieder und wenige Augenblicke später brach sie in schallendes Gelächter aus.
Der Junge ist nun jedoch nicht minder erstaunt, versucht aber trotzdem noch gelassen zu wirken.
T'ana, die immer noch japsend vor sich hin kichert, versucht ihm zu antworten ohne vor Lachen zu ersticken: "Du … du erpresst mich ... um zu erfahren warum ich … Diebin bin?"
Der Junge fühlt sich jetzt doch leicht beleidigt ob dieser Reaktion und sagt leicht schnippisch: "Hättest du es mir einfach so erzählt?" Und T'ana schüttelt wie erwartet den mittlerweilen hochroten Kopf.
"Siehst du, so hab ich mir die Einladung zum Essen gespart!" kam darauf die Antwort mit frechem Unterton.
Doch die kleine Elfe kann es immer noch nicht fassen und wirft dem Jungen nen Apfel zu.
Dieser fängt ihn überrascht auf.
"Danke. Aber nun... ich bin gespannt!"
Langsam beruhigt sich T'ana wieder. Dieses Gör scheint genau den Nerv erwischt zu haben, um von jener jungen Elfe alles zu bekommen. Sie setzt sich wo sie eben noch stand und hält nun auch einen Apfel in den Händen, in den sie genüßlich beißt.
"Warum bin ich Diebin, ja?"
Der Junge nickt.
"Ganz einfach" antwortet T'ana kauend "weil ich dazu geboren bin."
Doch er ist skeptisch: "Und woher weisst du das?"
T'ana: "Ich war es schon immer. Mein Lehrmeister hat es mir gesagt. Außerdem brauchte ich mich nie anstrengen um das zu lernen was es zu lernen gab. Irgendwann kam die Magie einfach zu mir und ich hab mit beiden Händen zugegriffen"
"Und du wolltest nie etwas anderes tun?"
"Warum? Ich bin so! Warum sollte ich mich ändern? Zudem kann ich mir nichts Besseres vorstellen."
"Nichts Besseres? Und was machst du die ganze Zeit? Ich denke nicht, dass du dich aufs stibitzen von Tascheninhalten beschränkst, oder?
"Ich lebe mein leben in vollen Zügen und wenn mir etwas fehlt dann beschaff ich es mir. Ob ich dazu nun die Magie einsetze oder andere Talente ... das steht auf einem anderen Blatt. Um ehrlich zu sein bin ich eh nicht normal in der Beziehung." Die Elfe grinste frech vor sich hin. Doch jetzt wurde der Junge neugierig.
"Andere Talente? Erzähl mir mehr!"
"Meist stehle ich nicht oder betrüge auch nicht. Sondern ich arbeite für Unterkunft und Versorgung. Dieb zu sein bringt einige Dinge mit sich. So zum Beispiel meist ein gutes Balancegefühl, die Fähigkeit andere Leute einzuschätzen, geschickte Finger und vieles mehr. Aber vorallem auch ein schnelles Mundwerk, zumindest bei mir." grinst sie weiter, "doch die Finger kann man nicht nur zum stehlen einsetzen. Oft helfe ich in Tavernen als Kellnerin aus oder erfreue die Anwesenden durch Kartentricks oder durch das was du in deinen Händen hälst."
Der Junge beguckt die Flöte und setzt ein Grinsen auf: "Es ist also vielseitiger als man denkt."
T'ana wird ein wenig ernster: "Aber Vorsicht, nicht jeder Dieb ist gleich. Eigentlich gibt es so viele unterschiedliche Diebe wie es Diebe gibt. Blöder Satz. ich weiß, aber er stimmt. Jeder ist anders. Es gibt nicht nur Weiß und Schwarz, sondern viele Schattierungen dazwischen." -
"Weiss und Schwarz? Was meinst du denn genau damit? Inwiefern gibt’s da Unterschiede?" -"Du weißt nichts davon?" T'ana bekommt grosse und erstaunte Augen zugleich und der Junge schüttelt etwas verlegen den Kopf. Als die Elfe sich wieder etwas gefasst hatte, holte sie tief Luft und antwortete dann: "Aaalso, auf der einen Seite haben wir die guten Diebe. Früher waren das regelrechte Volkshelden … Trickser. Ständig dabei die Leute daran zu erinnern, dass es Wichtigeres gibt als Besitz. Ständig dabei herum zu erzählen, was sie nicht schon alles getan haben. Wie Illusionisten sind das mehr Lehrmeister als der böse böse Räuber und auf der anderen Seite sind die ... nunja … wohl dunkleren Gestalten. wie Garlthik . Du kennst doch Garlthik Oneeye?" Der Junge nickt "Den Namen habe ich wohl schon gehört." – "Er ist DER Dieb schlechthin. Hat sogar Tod bestohlen und betrogen. Nunja, Garlthik gehört zu einem Schlag Diebe, die auf persönliche Macht und Reichtum aus sind. Neigen eher zu skrupellosigkeit und einige davon sind auch Meuchelmörder, die für den richtigen Lohn töten. Klau einem dieser einsamen Wölfe etwas und sie werden dich jagen, solange bis sie es zurück haben. Die meisten Diebe sind irgendwo dazwischen. Nicht ganz Trickser, nicht ganz einsamer Wolf. Die einen schwärzer, die anderen weisser. Ich nehm es zum Beispiel niemandem übe, wenn er mir etwas zu essen stibitzt oder meine Zeit stiehlt … aber was meine Flöte angeht …" kurz legt T'ana einen gespielt bösen Blick auf, "das nehme ich schon ernst und du gibst sie mir besser zurück, bevor ich sie mir holen muss. Und glaub mir, was ich will, das bekomm ich. Die Magie ist auf meiner Seite."
Der Junge jedoch grinst nur frech und denk nicht daran, ihr die Flöte einfach so auszuhändigen. Doch dann sieht er, wie T'ana in ihren Ausschnitt greift und ihre Flöte dort ein kleines Stückchen heraus zieht. Er kann seinen Augen kaum trauen und schaut dann auf seine Hände – leer. Als er wieder aufsieht, findet er den Platz, wo eben noch die Elfe sass, ebenfalls leer vor. Nur das Kerngehäuse ihres Apfel blieb zurück.